Photovoltaikanlage und Netzeinspeisung: Wie Sie mit Stromverkauf zusätzlich verdienen

Inhaltsverzeichnis

Illustration eines Einfamilienhauses mit Solaranlage, Stromzähler und Netzeinspeisung – Einnahmen durch Photovoltaikstromverkauf ans öffentliche Netz.
Mit einer Photovoltaikanlage erzeugen Sie nicht nur eigenen Strom, sondern können überschüssige Energie gewinnbringend ins Netz einspeisen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie die Netzeinspeisung funktioniert, welche Vergütungssätze aktuell gelten, wie sich Eigenverbrauch und Einspeisung wirtschaftlich kombinieren lassen – und wie Sie Ihre Einnahmen zusätzlich steigern.

Viele Hausbesitzer fragen sich: Lohnt sich der Verkauf von Solarstrom überhaupt noch? Die Antwort ist: Ja – besonders in Kombination mit Eigenverbrauch. Denn überschüssiger Strom aus Ihrer Photovoltaikanlage kann ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden.

Techniker-mit-Schutzhelm-inspiziert-Solarmodule-auf-dem-Dach-einer-Photovoltaikanlage-zur-Wartung-und-Effizienzpruefung

Kurz und bündig

  1. Einspeisevergütung nutzen: Mit jeder eingespeisten Kilowattstunde verdienen Sie zusätzlich – je nach Anlagengröße und Vergütungsmodell.
  2. Eigenverbrauch bleibt entscheidend: Überschusseinspeisung kombiniert Einsparung und Einnahmen optimal.
  3. Steuerlich attraktiv: Neue Regelungen ermöglichen vereinfachte Abrechnung und Steuerfreiheit bei kleinen PV-Anlagen.
  4. Mit guter Planung mehr rausholen: Richtige Anlagengröße, Ausrichtung und Technik sichern den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg.

Was bedeutet Netzeinspeisung bei PV-Anlagen?

Die Netzeinspeisung beschreibt den Vorgang, bei dem nicht selbst verbrauchter Solarstrom ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Für diesen Strom erhalten Betreiber einer Photovoltaikanlage eine gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung – geregelt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Es gibt zwei gängige Modelle:

  • Volleinspeisung: Der gesamte erzeugte Strom wird verkauft.
  • Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung: Nur nicht selbst genutzter Strom wird eingespeist.

In der Praxis ist die Kombination aus Eigenverbrauch und Überschusseinspeisung am wirtschaftlichsten.

Einspeisevergütung 2024: Was bekommen Sie pro Kilowattstunde?

Die Einspeisevergütung richtet sich nach dem Inbetriebnahmedatum und der Anlagengröße. Aktuelle Werte laut Bundesnetzagentur (Stand Mai 2024):

Anlagengröße (bis)ÜberschusseinspeisungVolleinspeisung
10 kWp8,11 Cent/kWh12,87 Cent/kWh
40 kWp7,03 Cent/kWh10,48 Cent/kWh

Hinweis: Die Werte können sich monatlich leicht ändern. Es gilt der Satz zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme für 20 Jahre.

Modernes-Einfamilienhaus-mit-grossflaechiger-Photovoltaikanlage-auf-dem-Dach-umgeben-von-Garten-und-Terrasse-bei-sonnigem-Wetter

Eigenverbrauch oder Volleinspeisung: Was ist besser?

In den meisten Fällen ist die Eigenverbrauchsoptimierung mit Überschusseinspeisung wirtschaftlich sinnvoller. Denn:

  • Sie sparen Stromkosten von über 35 Cent/kWh
  • Sie erhalten trotzdem eine Vergütung für Überschüsse

Volleinspeisung lohnt sich eher bei:

  • Gewerblichen Dachflächen
  • Günstigen Installationskosten ohne Speicherbedarf
  • Keine Eigenverbrauchsmöglichkeit (z. B. vermietetes Objekt)

Beispielrechnung:

ModellEigenverbrauchEinspeisungStromersparnisVergütung
Eigenverbrauch + Überschuss70 %30 %420 EUR72 EUR
Volleinspeisung0 %100 %0 EUR240 EUR

Grundlage: 4.000 kWh Jahresertrag, Haushaltsstrompreis 35 Cent/kWh, Vergütung 8 Cent/kWh

Modernes Haus mit nachhaltiger Fassadendämmung aus umweltfreundlichen Materialien, umgeben von grünen Bäumen – Symbol für Energieeinsparung und Wärmedämmung

Direktvermarktung und Marktprämie: Lohnt sich das?

Ab einer Anlagengröße von 100 kWp ist die Direktvermarktung verpflichtend. Aber auch für kleinere Anlagen kann sie sich lohnen.

Was bedeutet Direktvermarktung?

  • Strom wird an der Börse verkauft
  • Sie erhalten die Marktprämie als Ausgleich zur EEG-Vergütung

Vorteile:

  • Potenziell höhere Einnahmen bei steigenden Strompreisen
  • Flexibler am Markt

Nachteile:

  • Vertragsbindung an Direktvermarkter
  • Mess- und Steuerungstechnik notwendig

Fazit: Für Privathaushalte mit <30 kWp meist nicht sinnvoll. Bei Gewerbeanlagen oder großen Flächen: interessante Option.

Dach eines Einfamilienhauses mit teilweise schneebedeckten Solarmodulen unter blauem Himmel.

Steuerliche Behandlung: Was Sie beachten müssen

Umsatzsteuer:

  • Seit 2023: 0 % Umsatzsteuer beim Kauf von PV-Anlagen (bis 30 kWp)
  • Keine Umsatzsteuer auf Einspeisevergütung notwendig

Einkommensteuer:

  • PV-Anlagen bis 30 kWp sind von der Einkommensteuer befreit, sofern Strom vorrangig selbst genutzt wird (seit 2022)

Gewinnerzielungsabsicht entfällt: Damit entfällt auch die Pflicht zur Einnahmen-Überschuss-Rechnung für viele Kleinanlagenbetreiber.

Tipp: Steuerliche Erklärung trotzdem mit Steuerberater oder Energieberater abstimmen.

Glückliches älteres Ehepaar sitzt an einem Holztisch vor ihrem Haus mit Solaranlage auf dem Dach und hält ein großes Glas mit Münzen – Symbol für Energieeinsparung, nachhaltige Investitionen und finanzielle Unabhängigkeit im Alter

Wie funktioniert die Anmeldung beim Netzbetreiber?

Wenn Sie einspeisen möchten, müssen Sie Ihre Anlage offiziell anmelden:

  1. Meldung bei der Bundesnetzagentur (MaStR)
  2. Anmeldung beim Netzbetreiber (inkl. technischer Anschluss)
  3. Zählerwechsel (Zweirichtungszähler durch Netzbetreiber)
  4. Inbetriebnahme-Protokoll durch Fachbetrieb

Hinweis: Ohne MaStR-Meldung drohen Bußgelder und Verlust der Einspeisevergütung.

Tipps zur Ertragsmaximierung beim Stromverkauf

  • Anlagengröße auf Dachfläche optimieren
  • Verschattung vermeiden (professionelle Planung)
  • Module mit hohem Wirkungsgrad verwenden
  • Südausrichtung mit 30–45° Neigung anstreben
  • Wartung und Reinigung fördern Ertragssicherheit

Zusatzverdienst durch Kombination: Stromverkauf + Stromspeicher + Wärmepumpe oder E-Mobilität

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Fazit: Stromverkauf lohnt sich auch heute noch

Auch wenn die Einspeisevergütung niedriger ist als früher, lohnt sich der Verkauf überschüssiger Solarenergie immer noch – besonders in Verbindung mit Eigenverbrauch.

Ihre Vorteile:

  • Einnahmen durch Stromverkauf
  • Einsparung bei Eigenverbrauch
  • Steuerliche Vereinfachung
  • Wertsteigerung der Immobilie
  • Aktiver Beitrag zur Energiewende

Sie möchten Ihre PV-Anlage optimal wirtschaftlich nutzen?

Wir unterstützen Sie bei Planung, Anmeldung und Wirtschaftlichkeitsrechnung Ihrer Anlage – inklusive Eigenverbrauchsoptimierung und Speicherintegration.

Jetzt unverbindlich Kontakt aufnehmen – wir freuen uns auf Sie!

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Azim Azrak

Als Wirtschaftsingenieur mit dem Schwerpunkt Bau berate ich bei dsb unsere Kunden in Sachen Energieeffizienz und nachhaltige Sanierungen. Ich entwickle Energielösungen, die den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Meine größte Motivation ist es, die junge Firma voranzubringen und unseren Kunden wertvolle Unterstützung für ihre energetischen Projekte zu bieten.
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Azim Azrak

Als Wirtschaftsingenieur mit dem Schwerpunkt Bau berate ich bei dsb unsere Kunden in Sachen Energieeffizienz und nachhaltige Sanierungen. Ich entwickle Energielösungen, die den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Meine größte Motivation ist es, die junge Firma voranzubringen und unseren Kunden wertvolle Unterstützung für ihre energetischen Projekte zu bieten.

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