Viele Hausbesitzer fragen sich: Lohnt sich der Verkauf von Solarstrom überhaupt noch? Die Antwort ist: Ja – besonders in Kombination mit Eigenverbrauch. Denn überschüssiger Strom aus Ihrer Photovoltaikanlage kann ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden.
Kurz und bündig
- Einspeisevergütung nutzen: Mit jeder eingespeisten Kilowattstunde verdienen Sie zusätzlich – je nach Anlagengröße und Vergütungsmodell.
- Eigenverbrauch bleibt entscheidend: Überschusseinspeisung kombiniert Einsparung und Einnahmen optimal.
- Steuerlich attraktiv: Neue Regelungen ermöglichen vereinfachte Abrechnung und Steuerfreiheit bei kleinen PV-Anlagen.
- Mit guter Planung mehr rausholen: Richtige Anlagengröße, Ausrichtung und Technik sichern den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg.
Was bedeutet Netzeinspeisung bei PV-Anlagen?
Die Netzeinspeisung beschreibt den Vorgang, bei dem nicht selbst verbrauchter Solarstrom ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Für diesen Strom erhalten Betreiber einer Photovoltaikanlage eine gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung – geregelt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Es gibt zwei gängige Modelle:
- Volleinspeisung: Der gesamte erzeugte Strom wird verkauft.
- Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung: Nur nicht selbst genutzter Strom wird eingespeist.
In der Praxis ist die Kombination aus Eigenverbrauch und Überschusseinspeisung am wirtschaftlichsten.
Einspeisevergütung 2024: Was bekommen Sie pro Kilowattstunde?
Die Einspeisevergütung richtet sich nach dem Inbetriebnahmedatum und der Anlagengröße. Aktuelle Werte laut Bundesnetzagentur (Stand Mai 2024):
Anlagengröße (bis) | Überschusseinspeisung | Volleinspeisung |
---|---|---|
10 kWp | 8,11 Cent/kWh | 12,87 Cent/kWh |
40 kWp | 7,03 Cent/kWh | 10,48 Cent/kWh |
Hinweis: Die Werte können sich monatlich leicht ändern. Es gilt der Satz zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme für 20 Jahre.
Eigenverbrauch oder Volleinspeisung: Was ist besser?
In den meisten Fällen ist die Eigenverbrauchsoptimierung mit Überschusseinspeisung wirtschaftlich sinnvoller. Denn:
- Sie sparen Stromkosten von über 35 Cent/kWh
- Sie erhalten trotzdem eine Vergütung für Überschüsse
Volleinspeisung lohnt sich eher bei:
- Gewerblichen Dachflächen
- Günstigen Installationskosten ohne Speicherbedarf
- Keine Eigenverbrauchsmöglichkeit (z. B. vermietetes Objekt)
Beispielrechnung:
Modell | Eigenverbrauch | Einspeisung | Stromersparnis | Vergütung |
---|---|---|---|---|
Eigenverbrauch + Überschuss | 70 % | 30 % | 420 EUR | 72 EUR |
Volleinspeisung | 0 % | 100 % | 0 EUR | 240 EUR |
Grundlage: 4.000 kWh Jahresertrag, Haushaltsstrompreis 35 Cent/kWh, Vergütung 8 Cent/kWh
Direktvermarktung und Marktprämie: Lohnt sich das?
Ab einer Anlagengröße von 100 kWp ist die Direktvermarktung verpflichtend. Aber auch für kleinere Anlagen kann sie sich lohnen.
Was bedeutet Direktvermarktung?
- Strom wird an der Börse verkauft
- Sie erhalten die Marktprämie als Ausgleich zur EEG-Vergütung
Vorteile:
- Potenziell höhere Einnahmen bei steigenden Strompreisen
- Flexibler am Markt
Nachteile:
- Vertragsbindung an Direktvermarkter
- Mess- und Steuerungstechnik notwendig
Fazit: Für Privathaushalte mit <30 kWp meist nicht sinnvoll. Bei Gewerbeanlagen oder großen Flächen: interessante Option.
Steuerliche Behandlung: Was Sie beachten müssen
Umsatzsteuer:
- Seit 2023: 0 % Umsatzsteuer beim Kauf von PV-Anlagen (bis 30 kWp)
- Keine Umsatzsteuer auf Einspeisevergütung notwendig
Einkommensteuer:
- PV-Anlagen bis 30 kWp sind von der Einkommensteuer befreit, sofern Strom vorrangig selbst genutzt wird (seit 2022)
Gewinnerzielungsabsicht entfällt: Damit entfällt auch die Pflicht zur Einnahmen-Überschuss-Rechnung für viele Kleinanlagenbetreiber.
Tipp: Steuerliche Erklärung trotzdem mit Steuerberater oder Energieberater abstimmen.
Wie funktioniert die Anmeldung beim Netzbetreiber?
Wenn Sie einspeisen möchten, müssen Sie Ihre Anlage offiziell anmelden:
- Meldung bei der Bundesnetzagentur (MaStR)
- Anmeldung beim Netzbetreiber (inkl. technischer Anschluss)
- Zählerwechsel (Zweirichtungszähler durch Netzbetreiber)
- Inbetriebnahme-Protokoll durch Fachbetrieb
Hinweis: Ohne MaStR-Meldung drohen Bußgelder und Verlust der Einspeisevergütung.
Tipps zur Ertragsmaximierung beim Stromverkauf
- Anlagengröße auf Dachfläche optimieren
- Verschattung vermeiden (professionelle Planung)
- Module mit hohem Wirkungsgrad verwenden
- Südausrichtung mit 30–45° Neigung anstreben
- Wartung und Reinigung fördern Ertragssicherheit
Zusatzverdienst durch Kombination: Stromverkauf + Stromspeicher + Wärmepumpe oder E-Mobilität
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Fazit: Stromverkauf lohnt sich auch heute noch
Auch wenn die Einspeisevergütung niedriger ist als früher, lohnt sich der Verkauf überschüssiger Solarenergie immer noch – besonders in Verbindung mit Eigenverbrauch.
Ihre Vorteile:
- Einnahmen durch Stromverkauf
- Einsparung bei Eigenverbrauch
- Steuerliche Vereinfachung
- Wertsteigerung der Immobilie
- Aktiver Beitrag zur Energiewende
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