Haus sanieren: Kosten, Maßnahmen & Fördermöglichkeiten im Überblick
Was beeinflusst die Sanierungskosten?
Sie wollen Ihr Haus sanieren? Erstmal super. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich langfristig die Betriebskosten drastisch senken, man leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und steigert im besten Fall sogar den Wert der eigenen Immobilie. Allerdings ist die Barriere zur Sanierung erstmal hoch, da einerseits vorab Kosten anfallen und andererseits es für Eigentümer nicht immer leicht ist die richtigen Maßnahmen für die Sanierung zu identifizieren. Wir schauen uns daher an was die Treiber für Sanierungskosten sind, welche Gewerke zu welchem Preis welchen Hebel bieten und was wir von der Deutschen Sanierungsberatung Ihnen empfehlen würden.
Kosten nach Sanierungsbereichen
Die Kosten für eine Haussanierung hängen von vielen Faktoren ab. Eine große Rolle spielen Baujahr, Zustand und Größe der Immobilie. Ein schlecht gedämmtes Haus aus den 60er-Jahren stellt andere Anforderungen als ein vergleichsweise modernes Gebäude aus den 90ern. Auch die aktuelle Energieeffizienzklasse bestimmt mit, wie tief man in die Tasche greifen muss.
Ebenso wichtig ist die Art der Maßnahmen: Manche Eingriffe sind vergleichsweise minimalinvasiv, etwa eine Einblasdämmung in die Fassade oder oberste Geschossdecke. Damit lässt sich schon mit überschaubarem Aufwand eine spürbare Verbesserung erzielen. Auf der anderen Seite gibt es sehr umfassende Arbeiten wie eine vollständige Dachsanierung inklusive Dämmung und Neueindeckung – hier liegen die Kosten natürlich deutlich höher.
Hinzu kommen regionale Unterschiede bei Material- und Handwerkerpreisen, die den endgültigen Preisrahmen ebenfalls stark beeinflussen können.
Neben einem Kostenvoranschlag ist oft auch das einholen von Angeboten kompliziert. Wie es ganz einfach gelingen kann – am Beispiel des Daches – erfahren Sie in diesem Artikel:
Kosten nach Sanierungsbereichen
Im Folgenden wollen wir uns anschauen, wie groß der Hebel und die Kosten für Sanierungen im jeweiligen Gewerk sind. Da die Preise von vielen verschiedenen Faktoren abhängig sind, wäre es unseriös hier pauschal über Kosten zu spekulieren – für eine präzise Einschätzung Ihrer individuellen Immobilie am besten einen Experten hinzuziehen. Dies ist im besten Fall ein zertifizierter Energieberater.
Wie eine Energieberatung typischerweise abläuft, erfahren Sie in diesem Video:
Dach
Beim Dach geht es oft um die Dämmung der Dachflächen, die Neueindeckung oder den Einbau von Dachfenstern. Auch die Installation einer Solar-Anlage kann in diesem Zuge erfolgen. Energetisch ist das Dach ein riesiger Hebel, da hier viel Wärme verloren gehen kann. Die Kosten bewegen sich eher im höheren Bereich, vor allem wenn eine vollständige Sanierung inklusive neuer Eindeckung nötig wird. Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich sind absolut normal, auch Beträge im unteren sechsstelligen Bereich sind abhängig von der Art der Dämmung und der Größe des Daches nicht ungewöhnlich.
Weitere Informationen zur Dachdämmung erhalten Sie hier:
Fassade & Dämmung
An der Fassade können Maßnahmen wie Wärmedämmverbundsysteme, oder Einblasdämmungen umgesetzt werden. Energetisch zählt die Fassade zu den wichtigeren Flächen, da sie den größten Teil der Gebäudehülle ausmacht. Je nach Methode reichen die Kosten von vergleichsweise überschaubar bis hin zu sehr hoch, wenn großflächig saniert wird. Als besonders kosteneffizient gilt die Einblasdämmung, hier kann es schon im unteren bis mittleren vierstelligen Bereich losgehen.
Alles über die Einblasdämmung erfahren Sie hier:
Fenster & Türen
Neue Fenster mit moderner Verglasung und gut gedämmte Türen senken Wärmeverluste spürbar und steigern den Wohnkomfort. Der energetische Hebel ist vor allem in Kombination mit einer Fassadendämmung groß. Preislich bewegen wir uns im mittleren bis höheren Bereich, abhängig von der Anzahl der Elemente und dem Grad der Standardisierung.
Weitere Infos zum Thema Fenstertausch erhalten Sie in diesem Video:
Heizung & Warmwasser
Hier ist der Einbau einer modernen Wärmepumpe in den meisten Fällen die beste Lösung. Aus energetischer Sicht ist die Heizungsmodernisierung einer der größten Hebel überhaupt. Die Kosten liegen zwar eher im höheren Bereich, insbesondere bei komplexeren Systemen, die Betriebskosten können allerdings radikal gesenkt werden und Wärmepumpen werden staatlich stark gefördert. Ohne Förderung geht es bei den kompaktesten Einstiegsmodellen für gut gedämmte, kleine Immobilien bei ca. 20.000€ los, im obersten Preissegment kann man aber auch schnell 50.000€ ausgeben – von beiden Beträgen erhält man allerdings einen Teil wieder als Förderung zurück.
Ausführliche Angaben dazu, was die Wärmepumpe kosten darf, finden Sie in diesem Artikel:
Photovoltaik & Solarthermie
Photovoltaikanlagen zur Stromproduktion und Solarthermie zur Warmwasserbereitung können eine bestehende Heizung ideal ergänzen. Energetisch bieten sie die Chance, unabhängiger von steigenden Energiepreisen zu werden. Die Investitionen bewegen sich im mittleren Bereich, sind aber langfristig amortisierbar.
Wie die Solaranlage sich gemeinsam mit der Wärmepumpe schnell amortisiert finden Sie in diesem Artikel heraus:
Diese Tabelle gibt abschließend nochmal eine grobe Zusammenfassung:
Gewerk | Maßnahmen (Beispiele) | Energetischer Hebel | Kostenspanne (grob) |
---|---|---|---|
Dach | Dämmung, Neueindeckung, Dachfenster | Hoch | Hoher Bereich |
Fassade & Dämmung | WDVS, Vorhangfassade, Einblasdämmung | Sehr hoch | Überschaubar bis hoch |
Fenster & Türen | Wärmeschutzfenster, gedämmte Türen | Mittel bis hoch | Mittel bis höherer Bereich |
Heizung & Warmwasser | Wärmepumpe, Hybridheizung, Kesseltausch | Sehr hoch | Höherer Bereich |
Photovoltaik & Solar | PV-Anlage, Solarthermie | Mittel bis hoch | Mittelerer Bereich |
Elektrik & Sanitär | Leitungen, Bäder, Sicherheitstechnik | Niedrig | Überschaubar bis sehr hoch |
Zusätzlich zu den erläuterten Gewerken können Sonderpositionen dazukommen – bspw. eine Zählerschranksanierung, die bei Installation der Wärmepumpe anfällt. Alles zu diesem Thema erfahren Sie in diesen beiden Artikeln:
Bei allen Kostenfragen muss man die teils ausführliche Förderlandschaft mitdenken. Wir versuchen einen Rundumschlag.
Förderungen & staatliche Unterstützung
Förderungen & staatliche Unterstützung
Bund und Länder stellen Eigentümern eine ganze Reihe von Programmen zur Verfügung, die die finanzielle Belastung deutlich reduzieren können.
KfW-Förderung
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt verschiedene Sanierungsmaßnahmen. Dazu gehören zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für energieeffiziente Maßnahmen wie Dämmung, Heizungstausch oder den Einbau neuer Fenster.
BAFA-Zuschüsse
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt direkte Zuschüsse, vor allem für den Umstieg auf erneuerbare Energien im Heizungsbereich. Wärmepumpen oder Solarthermie werden dabei besonders gefördert.
Steuerliche Vorteile
Wer modernisiert, kann unter Umständen auch Steuervorteile geltend machen. Sanierungskosten für energetische Maßnahmen lassen sich über mehrere Jahre hinweg steuerlich absetzen – eine attraktive Option für viele Eigentümer, vor allem bei Dachsanierungen sehr beliebt.
Regelmäßige Änderungen beachten
Die Förderlandschaft ist dynamisch: Programme werden angepasst, neu aufgelegt oder zeitweise gestoppt. Es lohnt sich daher, die aktuellen Bedingungen rechtzeitig zu prüfen oder eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen, die bei der Auswahl passender Förderungen unterstützt. Alles über unseren Förderservice der dsb erfahren Sie hier:
Fazit: Haus sanieren kosten
Die Kosten einer Haussanierung sind immer individuell: Baujahr, Zustand und gewünschte Maßnahmen machen den Unterschied. Während kleine Eingriffe wie eine Einblasdämmung vergleichsweise günstig bleiben, schlagen große Projekte wie Dach- oder Heizungsmodernisierungen deutlich stärker zu Buche.
Wichtig ist nicht nur der Preis, sondern auch der Nutzen: geringere Energiekosten, mehr Wohnkomfort und ein höherer Immobilienwert.
Darum gilt: Eine Energieberatung ist der beste Weg, um Klarheit über Kosten, Einsparungen und Förderungen zu bekommen. Die Investition von 650€ amortisiert sich schnell, da ein zertifizierter Berater das Projekt ganzheitlich betrachtet.
Häufige Fragen zur Haussanierung
Was kostet es, ein altes Haus zu sanieren?
Die Kosten variieren stark je nach Zustand, Größe und Maßnahmen. Während kleinere Arbeiten vergleichsweise günstig bleiben, können umfassende Sanierungen deutlich teurer werden. Eine Energieberatung liefert den besten Überblick.
Welche Sanierungsmaßnahme lohnt sich am meisten?
Besonders wirksam sind Maßnahmen an der Gebäudehülle (Dach, Fassade, Fenster) und eine moderne Heizungsanlage. Sie senken Energiekosten spürbar und steigern den Wohnkomfort.
Kann ich durch Eigenleistung Kosten sparen?
Ja, bei einfacheren Arbeiten wie Malerarbeiten oder dem Rückbau lassen sich Kosten senken. Bei komplexen Gewerken wie Heizung oder Elektrik ist jedoch Fachwissen Pflicht – auch wegen gesetzlicher Vorgaben.
Gibt es staatliche Förderungen für Sanierungen?
Ja, über KfW und BAFA gibt es Zuschüsse und Kredite, insbesondere für energetische Maßnahmen wie Dämmung, Fenster oder den Heizungstausch. Förderbedingungen ändern sich regelmäßig.
Wie lange dauert eine Haussanierung?
Die Dauer hängt vom Umfang ab: Kleinere Maßnahmen dauern oft wenige Tage, größere Projekte wie Dach oder Heizung mehrere Wochen. Eine Komplettsanierung kann sich über mehrere Monate ziehen.