Wenn die Wärmepumpe zur Kostenfalle wird

Darauf sollten Sie bei der Anschaffung einer Wärmepumpe unbedingt achten

Reiner Müller sitzt mit seiner Frau am Küchentisch. Beide starren entgeistert auf ihre Stromrechnung. Mehr als 4.100€ sollten sie für das Jahr 2023 zahlen. Das ist fast doppelt so viel wie erwartet. Im März hatten sie eine Wärmepumpe installieren lassen, weil die alte Gasheizung den Geist aufgegeben hatte. Natürlich steigen da die Stromkosten, aber der Installateur hatte sie zunächst beruhigt. Auf die Frage, um wie viel die Stromkosten steigen werden, hatte dieser versichert: „Maximal 1000€ im Jahr“. Zuzüglich der regulären Stromkosten von 1.600€ wären sie demnach bei 2.600€ gelandet. Mit dem Gedanken, nun jedes Jahr 1.500€ mehr zu zahlen als geplant, wollen sich beide nicht so richtig anfreunden. Was ist hier schief gelaufen?

Reiner Müller ist kein Einzelfall. Wärmepumpen werden als zukunftsorientierte, nachhaltige Technologie gefeiert. Große Firmen wie Thermondo beteuern: „dass Wärmepumpen auch für Altbauten geeignet sind, gilt mittlerweile als erwiesen“ (Quelle: Thermondo). Dass in vielen Fällen die Gegebenheiten in den Häusern für eine Wärmepumpe nicht ausreichen, fällt dabei unter den Tisch.

Doch woran liegt das?

Die Wärmepumpe kommt meistens auf geringere Vorlauftemperaturen. Wenn es draußen richtig kalt wird, reicht der normale Betrieb nicht mehr aus, um das Haus warm zu bekommen. Dann schaltet sich der sogenannten Heizstab ein. Dieser dient als „Retter in Not“. Doch der Einsatz des Heizstabs ist teuer. Wenn der Sanierungsstand eines Hauses nicht ausreicht, springt der Heizstab ständig an und treibt die Stromkosten gnadenlos in die Höhe.

Installateure verschweigen diesen Umstand gerne. Schließlich wollen sie Wärmepumpen verkaufen und installieren. Am Ende kommt es aber auf die Gegebenheiten des individuellen Hauses an, ob sich eine Wärmepumpe lohnt. Vor der Installation sollte immer ein neutraler Energieberater hinzugezogen werden. Nur leider sind diese nicht immer zertifiziert, unabhängig, oder verfügbar. Daher wurde die dsb (deutsche sanierungsberatung) ins Leben gerufen. Entsprechend der höchsten Qualitätsstandards können deutschlandweit Energieberatungen in wenigen Tagen bei Ihnen zu Hause online gebucht werden. Die Förderung von 80% wird dabei bequem von der dsb für sie beantragt.

Ein Energieberater der dsb war vor einigen Wochen bei Reiner Müller. Die Diagnose: Der Sanierungsstand der Gebäudehülle ist absolut unzureichend für eine Wärmepumpe. Besonders durch das Dach entweicht eine Unmenge an Wärme. Eine Wärmepumpe hätte nicht installiert werden dürfen – nicht ohne das Haus zuvor grundlegend zu sanieren. Dafür ist es glücklicherweise nicht zu spät, aber Herr Müller muss erneut ordentlich Geld in die Hand nehmen, um die Maßnahmen zeitnah umzusetzen. Denn mit Stromkosten von 4.100€ möchten weder er noch seine Frau leben.

Glücklicherweise unterstützt ihn die dsb auch bei der Umsetzung weiterer Maßnahmen. So wird bei der Auswahl der Handwerker geholfen, Angebote kostenfrei geprüft, und darauf geachtet, dass Qualitätsstandards eingehalten werden.

Wärmepumpen können eine großartige Lösung darstellen, die Kosten und CO2 sparen können. Um sicherzugehen, dass eine Wärmepumpe wirklich in ein Haus passt, sollte aber unbedingt ein Energieberater hinzugezogen werden – am besten vor der Installation einer Wärmepumpe.

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