Wärmepumpe mit Solar – der autonome Traum eines jeden Hausbesitzers: Minimale Betriebskosten, maximale Unabhängigkeit und das befriedigende Gefühl, dass alle Rädchen flüssig ineinandergreifen. Die gewonnene Energie der Solaranlage füttert die Wärmepumpe mit Strom, diese wiederum das Haus mit muckeliger Wärme oder ggf. auch angenehm kühler Luft. Und all das in Selbstverwaltung auf dem eigenen Grundstück. Wow.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Gewisse Voraussetzungen müssen erfüllt sein. Wir geben daher einen konkreten Überblick: Warum Wärmepumpe mit Solar die mächtigste Lösung ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, was realistische Kosten sind und welche Tipps wir von der Deutschen Sanierungsberatung Ihnen noch mitgeben möchten.
Warum Wärmepumpe mit Solar so mächtig ist
Nochmal ausführlich: Warum diese Lösung so wunderbar ist. Beide energetischen Maßnahmen – Solar und Wärmepumpe – bieten einzeln schon große Möglichkeiten. Mit der Solaranlage ist es möglich, klimaneutral und komplett unabhängig Sonnenenergie zu nutzen. Bei sauberer Planung und einem guten Preis in der Anschaffung amortisiert sich die Anlage schnell. Währenddessen ist die Wärmepumpe das Innovativste, was der Markt zu bieten hat: Effizient, nachhaltig und vor allem kostengünstig.
Die Kombination dieser beiden Maßnahmen bietet darüber hinaus weitere, hervorragende Synergien. Wir fassen unsere Top 3 zusammen.
- Selbst erzeugter Strom zum Eigenverbrauch: Das offensichtliche Argument. Die erzeugte Energie der Solaranlage wird von der Wärmepumpe verwendet. Damit werden die Betriebskosten der – zugegeben ziemlich energieintensiven – Wärmepumpe radikal verkleinert. Um kurz technisch zu werden: aus 1 kWh Strom erzeugt die Wärmepumpe im besten Fall 4 kWh Wärme. Auf Deutsch heißt das: Der Strom wird extrem effizient verwendet.
- Unabhängigkeit und Absicherung: Haushalte mit Fossilen Heizmethoden sind abhängig von den Preisen Fossiler Brennstoffe. Und Haushalte ohne PV sind abhängig von Strompreisschwankungen bzw. allgemein steigenden Stromkosten. Die Kombination aus Wärmepumpe und Solar sichert Verbraucher gegen beide Risiken ab: Die Wärmepumpe braucht keine fossilen Brennstoffe, sondern läuft rein elektrisch. Und die Abhängigkeit von Strom wird durch die Solaranlage zwar nicht vollständig aufgehoben, aber signifikant minimiert.
- Wirtschaftlichkeit – mittelbar und unmittelbar: Unmittelbar werden die Betriebskosten ab dem Tag der Inbetriebnahme drastisch gesenkt. Die Wärmepumpe ist im Betrieb mit die günstigste Heizmethode. Die einzige große laufende Kostenposition ist die des Stromes, den die Wärmepumpe braucht. Realistischerweise kann aufgrund der zyklischen Verläufe von Tag und Nacht bzw. Sommer und Winter nicht der gesamte Strombedarf von der Solaranlage gedeckt werden, allerdings ein großer Anteil, was den Anteil des zu kaufenden Stroms stark senkt. Unmittelbar entsteht dazu ein wirtschaftlicher Gewinn, da man den Wert der eigenen Immobilie steigert. Wärmepumpe und Solar sind absolute Zukunftstechnologien. Diese schon verbaut zu haben, erhöht den potenziellen Verkaufsbetrag.
- Zusatzargument Nachhaltigkeit: Wir wissen, dass für viele Verbraucher monetäre Gründe überwiegen. Das Gefühl, dass das gesamte Heizsystem klimaneutral und damit sehr umweltfreundlich funktioniert, ist trotzdem ein gutes, oder?
Hier trauen wir uns mal einen groben Überblick, wie Ihre Ersparnis aussehen könnte:
Maßnahme | Gute Dämmung | Mittlere Dämmung | Schlechte Dämmung |
---|---|---|---|
Solar (PV-Anlage) | 18–22 % | 14–18 % | 10–14 % |
Wärmepumpe | 25–30 % | 15–20 % | 5–10 % |
Solar + Wärmepumpe | 45–55 % | 30–40 % | 15–25 % |
Welche Voraussetzungen für Wärmepumpe mit Solar erfüllt sein müssen
Die Argumente, die für eine Wärmepumpe mit Solar sprechen sind wirklich erdrückend. Trotzdem wollen wir hier realistisch bleiben und auch auf mögliche Hürden und technische Voraussetzungen eingehen.
Voraussetzungen für eine Solaranlage
Dachfläche: Die Dachfläche sollte eine gewisse Größe haben, um genug Platz für die Module zu bieten. Alles ab 20qm ist in Ordnung, natürlich ist mehr Platz immer besser. Bei der Ausrichtung des Daches ist erstmal alles möglich, eine Südausrichtung ist allerdings optimal. Dazu ist wichtig, dass die Verschattung nicht zu groß ist, damit möglichst viel Sonne auf die Module scheint. Bäume, Nachbarhäuser und Gauben sind hier normalerweise Hindernisse.
Dachzustand: Das Dach sollte mindestens in den nächsten 10 – 20 Jahren keinen Sanierungsbedarf haben, sonst müssen alle Solarmodule wieder abmontiert werden, was teuer wird. Das Dach muss dazu eine gewisse Statik aufweisen, um die Module stabil halten zu können. Ist das Dach fällig für eine Sanierung, kann es Sinn ergeben im Zuge der Sanierung direkt eine Solaranlage zu installieren, da so Synergien am Bau genutzt werden können und bspw. das Gerüst nur einmal aufgestellt werden muss.
Elektrik: Zählerkasten und Elektrik müssen den Anschluss der Solaranlage erlauben, ggf. ist eine Erneuerung des Zählerschrankes nötig. Alles zum Thema Zählerschrank erfahren Sie in diesem Artikel:
Voraussetzungen für eine Wärmepumpe
Dämmung: Das System aus Wärmepumpe mit Solar ist dann besonders effektiv, wenn möglichst wenig erzeugte Wärme verloren geht. Auch wenn es keine technische Bedingung ist, um sich eine Wärmepumpe mit Solar einbauen zu lassen, ist es sinnvoll das Thema ganzheitlich zu betrachten und die Dämmung mit einzubeziehen.
Heizsystem: Ideal für die Wärmepumpe sind Fußbodenheizung oder große Heizkörper. Sind diese zu klein, kann es problematisch werden. Auch hier kann es sinnvoll sein nach Synergien zu suchen und sich zu überlegen, ob man im Rahmen der Wärmepumpeninstallation direkt die Heizkörper tauschen lässt.
Technisches und Logistisches: Die Wärmepumpe braucht etwas Platz, normalerweise im Garten, Hof oder Außenbereich um das Haus herum. Bei Reihenhäusern oder eng geplanten Grundstücken, muss überprüft werden, wo die Wärmepumpe aufgestellt wird. Die Planung der Bohrung bzw. des Fundamentes sollte dabei unbedingt von Experten übernommen werden. Dazu ist ein Starkstromanschluss notwendig.
Was sie bei Wärmepumpe mit Solar beachten müssen: Zusatztipps
Neben den technischen und organisatorischen Begebenheiten aus dem vorhergehenden Abschnitt, gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten: Die zyklische Begebenheit der Lösung.
Die Solaranlage erzeugt einen Großteil ihrer Energie tagsüber. Leider ist dies gegensätzlich zum Energieverbrauch, welcher hauptsächlich morgens, abends und teilweise nachts stattfindet. Ähnliches gilt mit den Jahreszeiten: Im Sommer erzeugt die Solaranlage bei vielen Sonnenstunden und langen Tagen eine Menge Energie, während die Wärmepumpe kaum gebraucht wird. Im Winter ist der Himmel bewölkt, die Tage kurz oder die Module sogar mit Schnee bedeckt – während die Wärmepumpe hart arbeitet, um das Haus muckelig warm zu halten und entsprechend einen höheren Verbrauch hat.
In der Theorie erzeugt die Solaranlage sogar oft genug Strom, um den gesamten Haushalt zu versorgen, durch den antizyklischen Verlauf ist diese Energie aber nicht immer zur richtigen Zeit abrufbar, weshalb die allermeisten Haushalte trotzdem Strom zukaufen.
Hier kommen unsere Tipps, um die bestmögliche Lösung zu finden und mit dem Kreislauf klarzukommen:
- Batteriespeicher: Je mehr Energie aus Solar der Haushalt tagsüber speichern kann, desto mehr davon kann zu Verbrauchszeiten genutzt werden – das ist wirtschaftlich und nachhaltig. Bei der Anschaffung des Batteriespeichers also nicht sparen!
- Dynamischer Stromtarif: Dieser erlaubt es Verbrauchern den Strombörsenpreis zu bezahlen. Man kauft also im besten Fall, wenn der Strom günstig ist und speist ein, wenn er teuer ist. So kann man sogar von dem Zyklus profitieren – vorausgesetzt man bringt eine gewisse Flexibilität mit, wann man bspw. sein E-Auto auflädt, smarte Technik nutzt oder elektronische Geräte mit Energie versorgt.
- Home Energy Management System (HEMS): Wie ein Gehirn, aber für deinen Stromverbrauch. Es ist mit allen relevanten Komponenten deines Stromverbrauchs verbunden: Solar, Wärmepumpe, Wallbox, Batteriespeicher, etc., und erkennt dabei, wie man den Verbrauch optimieren kann. Das HEMS „denkt“ also bspw.: „Nachts ist der Strom günstig – da starte ich die Wärmepumpe“ oder „Tagsüber erzeugt die Solaranlage viel Strom – da lade ich das E-Auto“. Je mehr Komponenten man hat, desto effizienter wird es. Ziemlich clever, oder?
Kosten, Amortisation und Förderung
Ganz ehrlich, die exakten Kosten in Anschaffung und Betrieb für Ihre individuelle Immobilie, sind so Multikausal, dass wir darüber nicht spekulieren wollen. Anschaffungskosten für Solar und Wärmepumpe variieren stark abhängig von vielen Faktoren, die tatsächlichen Betriebskosten hängen direkt von der Dämmung der Immobilie ab und wie sehr man mit HEMS und dynamischen Stromtarif sparen kann, steht und fällt mit der Höhe des Verbrauches. Pauschale Angaben dazu sind meist unseriös. Wir verweisen daher hier im Folgenden auf Inhalte, die im ersten Schritt weiterhelfen:
Wie viel eine Wärmepumpe kosten darf, erfahren Sie in diesem Artikel:
Alles zum Thema Einspeisevergütung – sehr wichtig für das Thema Solar – finden Sie hier:
Und falls Sie Bedenken haben, von der Sanierungspflicht betroffen zu sein, empfehlen wir diesen Artikel:
Und unser Video zum Thema dynamische Stromtarife finden Sie hier
Wie kommen Sie an individualisierte Informationen?
In diesem Fall empfehlen wir von der Deutschen Sanierungsberatung eine Energieberatung mit individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP). Diese geht weit über generische Tipps im Internet hinaus, beantwortet alle Fragen und ist bei jeder Sanierung der erste Schritt. Folgende Vorteile bietet unsere Energieberatung:
- Persönliche Beratung vor Ort, ausschließlich von zertifizierten Energieberater:innen
- Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP)
- Unterstützung bei der Beantragung aller Fördermittel – nur mit iSFP möglich
- Maximale Förderausschöpfung durch clevere Kombination der Programme
- Herstellerneutrale und unabhängige Empfehlungen
- Günstigste Energieberatung am Markt
Wie viel die Energieberatung kosten darf, erfahren Sie in diesem Artikel:
Damit sparen Sie Zeit, Geld und Nerven – und bekommen die Sicherheit, das Optimum für Ihr Zuhause und den Klimaschutz herauszuholen.
Falls Sie erfahren möchten, wie unsere Energieberatungen typischerweise ablaufen, finden Sie hier eine „Mini-Dokumentation“ auf Youtube, welche den gesamten Prozess erzählt:
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