Solarthermie ist eine der effizientesten Möglichkeiten, um erneuerbare Energien zu nutzen und Heizkosten zu senken. Doch viele Hausbesitzer stehen vor der Frage: Welche Zuschüsse und Fördermittel stehen zur Verfügung, um die Investitionskosten zu senken? In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Solarthermie Förderung, erklären die Voraussetzungen und zeigen, wie Sie die maximale Unterstützung für Ihre Solarthermieanlage erhalten.
Kurz und bündig
- Fördermöglichkeiten für Solarthermie: Zuschüsse vom BAFA (bis zu 35 %), zinsgünstige KfW-Kredite, Landes- und kommunale Förderprogramme sowie steuerliche Vorteile
- Voraussetzungen für die Förderung: Gebäude muss älter als zwei Jahre sein, fachgerechte Installation durch einen zertifizierten Betrieb, Mindestgröße der Anlage und Kombination mit weiteren Maßnahmen möglich.
- Kombinationsboni: Zusätzliche Förderungen bei Nutzung mit Wärmepumpen, Biomasseheizungen oder umfassenden energetischen Sanierungen.
- Beantragung der Förderung: Anträge rechtzeitig vor Beginn der Installation stellen, mit detaillierter Dokumentation und Nachweisen.
Warum lohnt sich Solarthermie?
Solarthermie-Anlagen nutzen die Sonnenenergie, um Warmwasser bereitzustellen oder Heizungsanlagen zu unterstützen. Sie sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine wirksame Maßnahme zur Senkung der Energiekosten. Mit staatlichen Förderprogrammen können Sie die Kosten für Anschaffung und Installation erheblich reduzieren.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Solarthermie?
1. Welche Zuschüsse bietet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude ist das zentrale Instrument der Bundesregierung zur Unterstützung von Investitionen in erneuerbare Energien und energetische Sanierungen. Im Bereich der Solarthermie umfasst die BEG folgende Möglichkeiten:
- Zuschüsse über das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle):
- Basisförderung: Für die Installation von Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung erhalten Hausbesitzer einen Zuschuss von bis zu 30 % der förderfähigen Kosten.
- Innovationsförderung: Bei besonders effizienten Anlagen oder großen Solarthermieprojekten (z. B. Anlagen mit einem hohen solaren Deckungsgrad) können Zuschüsse von bis zu 35 % der Kosten beantragt werden.
- KfW-Förderung (Kreditanstalt für Wiederaufbau):
- Die KfW bietet zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen für energetische Maßnahmen. So können Sie beispielsweise einen Kredit im Rahmen des Programms „BEG Wohngebäude“ beantragen, der die Solarthermie als Einzelmaßnahme oder in Kombination mit weiteren energetischen Verbesserungen unterstützt.
- Tilgungszuschüsse von bis zu 20 % der Darlehenssumme reduzieren die Rückzahlungsverpflichtung erheblich.
2. Landesförderungen für Solarthermie: So profitieren Sie regional
Ergänzend zur Bundesförderung bieten viele Bundesländer eigene Programme zur Unterstützung von Solarthermieanlagen. Die Rahmenbedingungen, Förderhöhen und Anforderungen variieren von Region zu Region. Beispiele für besonders attraktive Landesprogramme:
- Bayern:
- Im Rahmen des 10.000-Häuser-Programms werden umweltfreundliche Heiztechnologien gefördert, darunter auch Solarthermie. Besonders attraktiv ist der Energiebonus, der in Kombination mit weiteren Maßnahmen gewährt wird.
- Baden-Württemberg:
- Das Landesprogramm „Klimaschutz-Plus“ unterstützt sowohl private als auch öffentliche Bauherren bei der Installation von Solarthermieanlagen.
- Nordrhein-Westfalen:
- Hier können zusätzliche Mittel über das Programm „progres.nrw“ beantragt werden, das auch die Planungskosten für Solarthermieprojekte umfasst.
3. Kommunale Unterstützung für Solarthermieanlagen
Auch viele Gemeinden und Städte bieten eigene Förderprogramme für nachhaltige Heizsysteme an. Diese können unter anderem Zuschüsse für:
- Installation von Solarthermieanlagen,
- energetische Sanierungsmaßnahmen oder
- Beratungsleistungen umfassen.
Ein Beispiel ist die Stadt Freiburg, die einen speziellen Klimabonus für Hausbesitzer bereitstellt, die in erneuerbare Energien investieren.
4. Steuerliche Vorteile durch Solarthermie nutzen
Seit 2020 können Hausbesitzer, die energetische Maßnahmen an selbstgenutzten Wohnimmobilien vornehmen, diese Kosten von der Steuer absetzen. Hierbei gelten folgende Rahmenbedingungen:
- 20 % der Investitionskosten können über drei Jahre verteilt steuerlich geltend gemacht werden.
- Der maximale Abzugsbetrag liegt bei 40.000 Euro pro Objekt.
- Diese steuerliche Förderung kann mit anderen Programmen wie der BAFA-Förderung kombiniert werden.
5. Kombinationsmöglichkeiten für eine maximale Förderung
Einige Förderprogramme bieten spezielle Boni, wenn Solarthermie mit anderen Technologien kombiniert wird:
- Kombinationsbonus: Zusätzliche Zuschüsse gibt es, wenn die Solarthermieanlage zusammen mit einer Wärmepumpe oder Biomasseheizung installiert wird.
- Effizienzhaus-Bonus: Wenn die Installation Teil einer größeren Sanierungsmaßnahme ist, die zu einem Effizienzhaus-Standard führt, erhöht sich der Förderbetrag deutlich.
Fazit zu den Fördermöglichkeiten
Die Vielfalt an Förderprogrammen ermöglicht es Hausbesitzern, die Kosten für Solarthermie deutlich zu reduzieren. Eine Kombination aus Bundes-, Landes- und kommunalen Programmen sowie steuerlichen Vorteilen kann dabei helfen, die finanzielle Belastung auf ein Minimum zu senken. Wichtig ist es, sich vorab umfassend zu informieren und die Anträge rechtzeitig einzureichen.
Voraussetzungen für die Solarthermie Förderung: Worauf Sie achten sollten
Um von den genannten Programmen zu profitieren, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören:
Gebäudebestand:
- Die meisten Förderprogramme richten sich an Bestandsgebäude, die älter als zwei Jahre sind. Neubauten können ebenfalls gefördert werden, jedoch oft mit geringeren Zuschüssen.
Zweck der Anlage:
- Die geförderte Solarthermieanlage muss für die Warmwasserbereitung, die Heizungsunterstützung oder eine Kombination aus beidem eingesetzt werden. Anlagen, die ausschließlich für industrielle Prozesse genutzt werden, können andere Fördermöglichkeiten beanspruchen.
Mindestgröße der Anlage:
- Die Förderfähigkeit hängt oft von der Kollektorfläche und dem Pufferspeichervolumen ab. Zum Beispiel:
- Flachkollektoren: Mindestgröße von 3 m² bis maximal 40 m².
- Vakuumröhrenkollektoren: Mindestens 7 m².
- Pufferspeichervolumen: Mindestens 200 Liter.
Fachgerechte Planung und Installation:
- Die Anlage muss von einem zertifizierten Fachbetrieb geplant und installiert werden. Eigenmontagen sind in der Regel nicht förderfähig.
- Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage ist Voraussetzung für viele Förderprogramme.
Energieeffizienz des Gebäudes:
- Bei einigen Programmen, wie dem Effizienzhaus-Bonus, müssen bestimmte energetische Standards erfüllt werden. Dazu gehört beispielsweise, dass der Transmissionswärmeverlust unter einem definierten Wert liegt.
Einreichung vor Maßnahmenbeginn:
- Förderanträge müssen in der Regel vor Beginn der Bau- oder Installationsarbeiten gestellt werden. Eine nachträgliche Antragstellung ist nur in Ausnahmefällen möglich.
Kombination mit anderen Maßnahmen:
- Viele Förderprogramme setzen voraus, dass die Solarthermieanlage mit weiteren energetischen Sanierungsmaßnahmen kombiniert wird. Dies kann beispielsweise die Dämmung von Dach oder Fassade sein.
Dokumentation:
- Für die Antragstellung benötigen Sie detaillierte Nachweise, darunter:
- Technische Spezifikationen der Anlage.
- Angebote und Rechnungen des Fachbetriebs.
- Einen Nachweis über den hydraulischen Abgleich und die korrekte Inbetriebnahme.
So beantragen Sie Fördermittel für Solarthermie erfolgreich
Die Beantragung von Fördermitteln kann komplex sein. Mit diesen Schritten behalten Sie den Überblick:
- Informieren: Recherchieren Sie die für Sie relevanten Förderprogramme auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene.
- Planen: Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten. Dieser hilft Ihnen, die optimale Anlagengröße und -ausstattung zu bestimmen.
- Antrag stellen: Je nach Programm müssen Anträge vor oder nach der Installation gestellt werden. Achten Sie auf Fristen und erforderliche Unterlagen.
- Nachweise einreichen: Nach der Installation müssen Sie Rechnungen und Nachweise über die fachgerechte Ausführung einreichen.
Nutzen Sie den Förderservice der dsb, wir prüfen Ihre Möglichkeiten und kümmern uns um die komplette Abwicklung der Anträge.
Kombinationsmöglichkeiten
Solarthermie lässt sich ideal mit anderen nachhaltigen Technologien kombinieren. Besonders lukrativ sind:
- Wärmepumpen: Viele Förderprogramme bieten Boni für die Kombination von Solarthermie mit Wärmepumpen.
- Biomasseheizungen: Auch hier können Sie von zusätzlichen Zuschüssen profitieren.
- Energieeffizienz: Wer im Zuge der Solarthermie-Anschaffung auch die Gebäudedämmung verbessert, erhält oftmals einen Effizienzbonus.
Häufige Fragen zur Förderung von Solarthermie
Kann ich mehrere Förderungen kombinieren?
Ja, in den meisten Fällen ist eine Kombination möglich, zum Beispiel die BAFA-Förderung mit einem KfW-Kredit. Beachten Sie jedoch, dass bestimmte Programme Einschränkungen haben.
Gibt es Förderungen für Neubauten?
Ja, allerdings sind die Förderungen für Neubauten oft geringer als für Bestandsgebäude. Prüfen Sie hier insbesondere die Anforderungen der Innovationsförderung.
Welche Unterlagen benötige ich?
Je nach Programm müssen Sie Nachweise wie Angebote, Rechnungen, technische Spezifikationen und einen Nachweis über die fachgerechte Installation vorlegen.
Fazit: Solarthermie lohnt sich doppelt
Die Investition in eine Solarthermieanlage spart langfristig Kosten und schützt die Umwelt. Dank vielfältiger Fördermöglichkeiten wird die finanzielle Belastung für Hausbesitzer erheblich reduziert. Ob BAFA-Zuschuss, KfW-Kredit oder regionale Programme – mit der richtigen Planung und Beratung holen Sie das Maximum aus den Fördermitteln heraus.
Haben Sie Fragen zur Förderung von Solarthermie oder benötigen Sie eine individuelle Beratung?
Die DSB Deutsche Sanierungsberatung steht Ihnen gerne zur Seite. Mit unserer Erfahrung und Expertise finden wir die optimale Lösung für Ihr Projekt – nachhaltig, effizient und passend zu Ihrem Budget. Lassen Sie sich beraten und starten Sie in ein energieeffizienteres Zuhause.