Wer ein Haus im Bestand besitzt oder ein Altbauobjekt erworben hat, steht häufig vor der Herausforderung, Energieverluste zu reduzieren und den Wohnkomfort zu verbessern. Ein Bauteil, das in vielen Altbauten vernachlässigt wurde, ist die Kellerdecke. Dabei bietet die Kellerdeckendämmung im Altbau ein erhebliches Potenzial zur Energieeinsparung – mit vergleichsweise geringem baulichen Aufwand.
Kurz und bündig
- Energie sparen leicht gemacht: Altbauten ohne Kellerdeckendämmung verlieren unnötig Heizwärme – bis zu 15 % lassen sich durch Dämmung einsparen.
- Geeignete Materialien wählen: PU, EPS oder Mineralwolle – je nach Deckenhöhe, Feuchtigkeit und Brandschutzanforderung ist das passende Material entscheidend.
- Kosten & Förderung: Die Maßnahme kostet ca. 45–90 €/m² und ist staatlich förderfähig – bis zu 20 % Zuschuss sind möglich.
- Schnell umsetzbar & effektiv: Die Dämmung ist in wenigen Tagen montiert, verbessert sofort den Wohnkomfort und steigert den Immobilienwert.
Warum gerade im Altbau die Kellerdecke problematisch ist
Altbauten, insbesondere vor 1978 errichtete Gebäude, wurden meist ohne jede Form von Kellerdeckendämmung gebaut. Die Decken bestehen oft aus Beton, Holz oder Kappendecken mit geringem bis keinem Wärmeschutz. Die Folge:
- Wärmeverluste aus dem Erdgeschoss in den unbeheizten Keller
- kalte Fußböden und ein unbehagliches Raumklima
- erhöhter Heizbedarf, um die Raumtemperatur zu halten
Gerade bei nicht genutzten Kellern oder Vorratsräumen ist es energetisch sinnvoller, den Wärmeschutz an der Decke anzusetzen, anstatt den gesamten Keller aufwendig zu dämmen.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kellerdeckendämmung im Altbau
Bevor die Maßnahme umgesetzt wird, sollten einige bauliche Bedingungen geprüft werden:
- Trockenheit der Kellerdecke: Feuchtigkeit oder Salzausblühungen müssen vorab saniert werden.
- Tragfähigkeit und Struktur: Je nach Deckenmaterial (z. B. Holz, Gewölbedecke) sind spezielle Befestigungssysteme nötig.
- Raumhöhe: Um die gesetzlich geforderte Mindesthöhe im Keller (z. B. 2,30 m laut LBO) nicht zu unterschreiten, ist ggf. ein dünnerer Hochleistungsdämmstoff erforderlich.
- Zugänglichkeit und Nutzung des Kellers: Rohre, Leitungen, Fenster oder bestehende Installationen können Einfluss auf die Auswahl und Anordnung der Dämmung haben.
Hinweis: Bei denkmalgeschützten Altbauten ist ggf. eine Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde notwendig.
Welche Dämmstoffe sind im Altbau geeignet?
Je nach Aufbau, Zustand und Nutzung der Kellerdecke kommen verschiedene Materialien infrage. Im Altbau spielen dabei Raumhöhe, Verarbeitbarkeit und ggf. Brandschutzanforderungen eine besondere Rolle.
Vergleich geeigneter Dämmstoffe:
Material | Wärmeleitfähigkeit (W/mK) | Stärken ab (mm) | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|---|
EPS (Styropor) | ca. 0,035 | ab 60 | Günstig, leicht, einfach zu verarbeiten | Brennbar (B1), nicht diffusionsoffen |
PU-Hartschaum | ca. 0,022 | ab 40 | Sehr hohe Dämmwirkung bei geringer Stärke | Höherer Preis |
Mineralwolle | ca. 0,035 – 0,040 | ab 60 | Nicht brennbar, guter Schallschutz | Empfindlich gegen Feuchtigkeit |
Holzfaserplatten | ca. 0,040 – 0,045 | ab 60 | Ökologisch, diffusionsoffen, feuchteregulierend | Schwerer, teurer |
Empfehlung: In Altbauten mit niedrigen Deckenhöhen empfehlen sich PU-Platten. Bei Brandschutzanforderungen ist Mineralwolle ideal.
Typischer Ablauf einer Sanierung im Altbau
- Bestandsaufnahme durch Energieberater oder Fachbetrieb
- Auswahl des geeigneten Dämmstoffs je nach Decke, Nutzung und Höhe
- Vorbereitung der Decke: Reinigung, ggf. Grundierung
- Montage: Dämmplatten werden geklebt und/oder gedübelt
- Versiegelung der Fugen: Schaum oder Dichtband zur Vermeidung von Wärmebrücken
- Abschlusskontrolle und Dokumentation
Tipp: Eine nachträgliche Kellerdeckendämmung kann in 1–2 Tagen erledigt werden – bei kaum spürbarer Beeinträchtigung im Wohnraum.
Wie viel Heizkosten lassen sich im Altbau sparen?
Altbauten haben ein besonders hohes Energieeinsparpotenzial. Die Kellerdeckendämmung kann hier zwischen 8 und 15 % Heizenergie einsparen.
Beispielrechnung:
Baujahr | Wohnfläche EG | Energieverbrauch p.a. | Einsparung | Energiepreis | Jährliche Ersparnis |
---|---|---|---|---|---|
1955 | 100 m² | 24.000 kWh | 12 % | 0,14 EUR/kWh | 403 EUR |
1970 | 120 m² | 26.000 kWh | 10 % | 0,14 EUR/kWh | 364 EUR |
Je höher der Energiepreis, desto schneller amortisiert sich die Investition.
Was kostet eine Kellerdeckendämmung im Altbau?
Die Gesamtkosten richten sich nach Material, Aufwand und Fläche. In Altbauten mit schwieriger Deckenstruktur können Mehrkosten durch Anpassungen entstehen.
Kostenspanne (brutto):
- Material: 25–50 €/m²
- Montage: 20–40 €/m²
- Gesamt: 45–90 €/m²
Beispiel:
- 80 m² Kellerdecke × 65 €/m² = ca. 5.200 €
Mit Förderung lassen sich diese Kosten deutlich senken (siehe nächster Abschnitt).
Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
Auch im Altbau ist die Maßnahme förderfähig:
Optionen:
- BAFA-Förderung (BEG EM): bis zu 15 % Zuschuss
- iSFP-Bonus: +5 %, wenn Maßnahme im Sanierungsfahrplan enthalten ist
- § 35c EStG: 20 % steuerliche Abschreibung möglich
- KfW-Kredit 261: für umfassende Sanierungen (Effizienzhaus)
- Regionale Förderungen (z. B. Landesprogramme)
Wichtig: Antragstellung immer vor Vertragsabschluss. Unsere Berater helfen Ihnen dabei.
Worauf muss man speziell im Altbau achten?
- Versteckte Leitungen oder Deckenabhängungen können die Montage erschweren
- Feuchte Keller müssen vorab saniert werden
- Alte Decken mit Setzungen oder Unebenheiten erfordern ggf. Ausgleichsarbeiten
- Denkmalgeschützte Gebäude: Ggf. Sondergenehmigung notwendig
- Keine Beeinträchtigung tragender Bauteile: Prüfung durch Statiker bei unsicherer Decke
Ist Eigenleistung im Altbau möglich?
In einfachen Fällen ja, besonders bei Styroporplatten mit Klebemontage. Dennoch sind im Altbau folgende Punkte kritisch:
- Unebene Decken erschweren exakte Montage
- Gefahr von Wärmebrücken bei fehlerhafter Verlegung
- Bei PU oder Mineralwolle: Schutzkleidung und fachgerechte Verarbeitung notwendig
- Keine BAFA-Förderung ohne Fachbetrieb und Energieberater
Empfehlung: Eigenleistung nur in Absprache mit Fachplaner und bei einfach zugänglichen Decken.
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Fazit: Auch im Altbau lohnt sich die Kellerdeckendämmung
Die Kellerdeckendämmung im Altbau ist eine lohnende Maßnahme mit deutlicher Wirkung auf den Energieverbrauch, die Heizkosten und den Wohnkomfort. Bei richtiger Ausführung verbessert sie spürbar das Raumklima und senkt nachhaltig die Betriebskosten.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
- Reduzierte Heizkosten (bis zu 15 %)
- Mehr Behaglichkeit in Erdgeschossräumen
- Staatliche Förderung bis 20 % möglich
- Beitrag zum Klimaschutz durch CO2-Einsparung
- Wertsteigerung der Immobilie
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