Heizstab: Günstige Zusatzheizung oder ineffizienter Stromfresser?

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Hier erfahren Sie ob der Heizstab eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrem bestehenden Heizsystem oder eine unwirtschaftliche Anschaffung ist

Heizstab: Günstige Zusatzheizung oder ineffizienter Stromfresser?

Aktuell in aller Munde: Der Heizstab. Es klingt nach einer einfachen und kostengünstigen Lösung zur Warmwasserbereitung: Ein kleines Gerät, das Strom in Wärme umwandelt und dabei auch noch mit eigener PV-Anlage betrieben werden kann. Manch einer kennt vielleicht noch den Tauchsieder zum Erwärmen von Badewasser, das Prinzip ist hier genau das gleiche. Doch ist der Heizstab wirklich eine sinnvolle Ergänzung für Ihre Heizung Zuhause? Oder verbirgt sich hinter dem einfachen Prinzip eine Stromfalle mit überraschend hohen Betriebskosten? 

Wir schauen uns in diesem Artikel an: Was sind die Einsatzmöglichkeiten, wie steht es wirklich um die Kosten in Anschaffung und Betrieb, wie effizient ist das Gerät und wo liegen die Grenzen des Heizstabs – und wir zeigen auf, was Sie vor der Anschaffung auf jeden Fall tun sollten. 

So funktioniert der Heizstab

Ein Heizstab wandelt elektrischen Strom direkt in Wärme um. Aus einer Kilowattstunde Strom wird daher auch eine Kilowattstunde Wärme. Wir setzen das nachher in einen größeren Kontext.  

Im Inneren des Stabes fließt Strom durch einen Widerstandsdraht, der sich erhitzt und die Energie an das Wasser abgibt. Die Geräte werden meist in Pufferspeicher, Kombispeicher oder Trinkwasserspeicher eingebaut und sorgen dort für warmes Wasser. Bei einer Wärmepumpe können so auch hohe Vorlauftemperaturen erreicht werden, die nur durch die Außeneinheit, gerade bei niedrigen Außentemperaturen, sonst nicht erreichbar wären. 

In seltenen Fällen wird er auch verwendet, um Räume zu heizen, das ist jedoch eine Nischen-Anwendung, auf die wir hier nicht im Detail eingehen wollen – ganz einfach aufgrund der geringen Effizienz. 

Typische Heizstäbe haben eine Leistung von 500 bis 3500 Watt und lassen sich meist einfach in den Speicher einstecken.  

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Der Preis für einfache Varianten beginnt bei etwa 250 Euro. Hochwertige Modelle mit Energiemanagement und modulierender Steuerung kosten zwischen 700 und 1200 Euro. Alles, was darüber liegt, sollte gut überlegt und wohl begründet sein. 

Welche Sanierungsmaßnahmen am Haus allgemein welche Auswirkung haben und was sich finanziell lohnt erfahren Sie hier.

Wann kommt der Heizstab zum Einsatz?

Heizstäbe sind in Ihrem Zweck flexibel und finden in verschiedenen Bereichen Anwendung: 

  • Warmwasserbereitung im Sommer, um die Hauptheizung (z. B. Öl- oder Gasanlage) in den Sommermonaten nicht betreiben zu müssen 
  • Ergänzung des primären Heizsystems bei sehr schlechtem und kaltem Wetter 
  • Not- oder Zusatzheizung bei Ausfall der (fossilen) Hauptanlage 
  • Verwertung von PV-Überschussstrom, um diesen sinnvoll selbst zu nutzen (vorweg: Das sinnvollste Szenario, später mehr dazu) 

Der Vorteil: Der Heizstab ist als Zusatzlösung günstig, leicht zu installieren und aufgrund der stumpfen Funktionsweise wartungsarm – zeigt sich auch im nächsten Punkt. 

ACHTUNG: Beachten Sie aber unbedingt, dass sie vor der Anschaffung, am besten in Absprache mit Ihrem Heizungsplaner, prüfen sollten ob und wo sie in Ihrer Anlage einen Heizstab installieren können. 

Was Sie im Gegensatz dazu beispielsweise bei der Wartung der Wärmepumpe beachten müssen, erfahren Sie hier. 

Kosten und Effizienz: Einfache Technik mit Tücken?

Zwar liegt der Wirkungsgrad eines Heizstabs technisch bei nahezu 100 %, da er Strom direkt in Wärme umsetzt. Aber genau darin liegt das Problem: Wie oben beschrieben wird 1 kWh Strom für 1 kWh Wärme benötigt – im Vergleich zu einer Wärmepumpe, die aus 1 kWh Strom bis zu 3 – 4 kWh (oder bei effizienten Modellen wie bspw. der Lambda sogar mehr) Wärme erzeugen kann, ist das sehr ineffizient. 

Wenn Sie mehr zur eben erwähnten Lambda Wärmepumpe erfahren möchten, empfehlen wir dieses Youtube Video: 

Daher lohnt sich der Betrieb eines Heizstabs vor allem unter bestimmten Bedingungen: 

  • Es besteht eine Photovoltaik-Anlage mit regelmäßigem Überschuss 
  • Ihre Einspeisevergütung für den Strom ist gering (bei Anlagen bis 10 kW 7,8ct/kWh; bei Anlagen bis 40 kW 6,80 ct/kWh), sodass der Eigenverbrauch die wirtschaftlichere Option ist. 
  • Es wird ausschließlich Warmwasser benötigt (z. B. im Sommer bei hohen Außentemperaturen und viel PV-Erzeugung) – dann kann man sich das Öl oder Gas sparen, um Wasser zu erhitzen. 

Wichtig: Netzstrom hingegen ist mit über 30 Cent/kWh Arbeitspreis in 2025 zu teuer, um dauerhaft mit einem Heizstab zu heizen. Selbst mit dynamischen Stromtarifen bleibt der Heizstab meist eine teure Option. Und das trotz der geringen Anschaffungskosten. 

Alles weitere zum dynamischen Stromtarif erfahren Sie hier.

Das Szenario, in dem sich der Heizstab lohnt

Das wirtschaftlichste Einsatzszenario ist klar definiert: Ein Haus mit Photovoltaikanlage, die mehr Strom produziert, als verbraucht wird. Statt diesen Überschuss für wenige Cent pro kWh ins Netz einzuspeisen, kann er über einen Heizstab direkt in warmem Wasser gespeichert werden. Besonders sinnvoll ist das im Sommer, wenn die Heizungsanlage ruhen soll und nur Warmwasser gebraucht wird – und die Sonne viel scheint. Je größer Ihr Warmwasserspeicher, desto besser und langfristig können Sie so Energie speichern. 

In diesem spezifischen Szenario kann der Heizstab kurzfristig fossile Brennstoffe wie Gas oder Öl substituieren und kann damit für einen ökologischen Vorteil sorgen. 

Der Energiezyklus ist hier für die Kombination aus Heizstab und PV-Anlage entscheidend. Ähnlich wie bei der „mächtigen“ Kombination aus Wärmepumpe und Solar. Alles dazu erfahren Sie hier.

Was Sie vor der Anschaffung beachten sollten

Ob ein Heizstab in Ihrem Fall wirklich Sinn macht, hängt von vielen Faktoren ab: 

  • Haben Sie bereits eine PV-Anlage? Wenn ja, wie viel Überschuss produziert sie? 
  • Wie hoch ist Ihr Warmwasserbedarf? 
  • Gibt es bereits eine effiziente Heizungsanlage (z. B. Wärmepumpe), die darüber hinaus eine Komplettlösung darstellt anstatt punktueller Unterstützung? 
  • Und abschließend ganz wichtig: Ist die Speichertechnik geeignet für den Einbau eines Heizstabs? 

Diese Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten. Genau deshalb empfehlen wir eine individuelle Energieberatung. Dabei prüfen unabhängige und zertifizierte Experten Ihre Immobilie, ermitteln das Einsparpotenzial und zeigen auf, welche Maßnahme in Ihrem Fall die beste Lösung darstellt. 

Zudem können Sie durch die Beratung auf Wunsch auch unverbindlich Angebote für eine neue PV-Anlage oder neue Heizungsanlage erhalten – falls Sie noch keine besitzen. 

Was die Energieberatung kosten darf erfahren Sie hier.

Fazit: Dann macht der Heizstab Sinn

Der Heizstab ist klarerweise keine Komplettlösung für die Wärmeversorgung Ihres Hauses – das bleibt aufgrund der Effizienz Technologien wie der Wärmepumpe vorbehalten. Doch als clevere Zusatzoption zur PV-Anlage kann er unter bestimmten Voraussetzungen einen Beitrag leisten: zur Reduzierung fossiler Energien und zur Eigenverbrauchssteigerung der Warmwasserbereitung. 

Allerdings ist der Heizstab nur dann sinnvoll, wenn er gezielt und gut gesteuert eingesetzt wird. Alles andere verursacht unnötig hohe Stromkosten. 

Sie wollen wissen, ob sich ein Heizstab in Ihrem Fall lohnt? Oder ob andere Lösungen wie eine Wärmepumpe, Solarthermie oder eine neue PV-Anlage effizienter wären? 

Dann nutzen Sie unsere zertifizierte Energieberatung und finden Sie heraus, welches System optimal zu Ihrem Zuhause passt. Gemeinsam steigern wir Ihre Energieeffizienz – nachhaltig und gefördert. 

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Bild von Felix Förster

Felix Förster

Felix Förster ist Head of SEO und Brand bei der Deutschen Sanierungsberatung (dsb). Er hat jahrelanger Erfahrung in der Gebäudesanierung mit besonderem Fokus im Bereich Wärmepumpen.
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Felix Förster ist Head of SEO und Brand bei der Deutschen Sanierungsberatung (dsb). Er hat jahrelanger Erfahrung in der Gebäudesanierung mit besonderem Fokus im Bereich Wärmepumpen.

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