Die Fassadendämmung ist eine der effektivsten Maßnahmen, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu senken, die Wohnqualität zu verbessern und den Immobilienwert zu steigern. Trotz der anfänglichen Investitionskosten lohnt sich diese Sanierungsmaßnahme langfristig, insbesondere durch die Nutzung umfangreicher Förderprogramme.
Kurz und bündig
- Fördermittel beantragen – Mit Energieberater individuelle Sanierungsfahrpläne erstellen und Zuschüsse vor Beginn der Maßnahme sichern
- Fassadendämmung reduziert Energieverlust und Heizkosten – Bis zu 30 % Einsparung möglich, erhöht Wohnkomfort und Immobilienwert.
- Kosten variieren je nach Methode – Von 15 bis 300 Euro/m²; zusätzliche Faktoren wie Gerüstbau und Reparaturen berücksichtigen.
- Attraktive Fördermittel verfügbar – BAFA-Zuschüsse (bis zu 20 %), KfW-Kredite und steuerliche Vorteile reduzieren Investitionskosten erheblich.
Warum eine Fassadendämmung sinnvoll ist
Die Fassade eines Hauses macht je nach Gebäudetyp 20 bis 40 Prozent der gesamten Wärmeverluste aus. Durch eine effektive Dämmung kann dieser Energieverlust erheblich reduziert werden. Die Vorteile sind vielfältig:
- Energieeinsparung: Eine gute Fassadendämmung kann bis zu 30 Prozent der Heizkosten einsparen.
- Wertsteigerung: Ein energetisch saniertes Haus erhöht den Immobilienwert erheblich.
- Wohnkomfort: Dämmungen sorgen für eine gleichmäßige Raumtemperatur und verbessern den Schallschutz.
- Klimaschutz: Weniger Energieverbrauch bedeutet auch weniger CO2-Emissionen.
Detaillierte Kostenübersicht zur Fassadendämmung
Die Kosten einer Fassadendämmung können stark variieren und hängen von zahlreichen Faktoren ab. Eine genaue Planung und ein realistisches Budget sind entscheidend. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Übersicht:
Kosten für unterschiedliche Dämmmethoden
Dämmmethode | Kosten pro Quadratmeter |
Wärmedämmverbundsystem (WDVS) | 100 – 150 Euro |
Vorhangfassade | 150 – 300 Euro |
Kerndämmung | 15 – 50 Euro |
Innendämmung | 50 – 100 Euro |
Zusätzliche Kostenfaktoren
Zusätzliche Kostenfaktoren | Kosten pro Quadratmeter |
Gerüstbau | 5 – 10 Euro |
Maler- und Putzarbeiten | 20 – 50 Euro |
Reparaturen an der bestehenden Fassade | Variabel, je nach Zustand der Fassade |
Einfluss von Materialwahl und Dämmstärke
- Dämmmaterialien: Mineralwolle, Polystyrol und Holzfaserplatten sind gängige Materialien. Mineralwolle bietet hervorragenden Schall- und Brandschutz, während Polystyrol kostengünstig ist.
- Dämmstärke: Je stärker die Dämmung, desto höher der Effekt auf die Energieeinsparung, aber auch die Kosten.
Gesamtkostenbeispiel
Im Folgenden stellen wir Ihnen drei verschiedene Beispielrechnungen – jeweils für eine andere Dämmvariante – vor, anhand derer Sie sehen, welche Kosten bei einem Einfamilienhaus mit rund 150 Quadratmetern Fassadenfläche entstehen können.
- Wärmedämmverbundsystem (WDVS):
- Materialkosten: rund 10.000 – 13.500 Euro
(z. B. Dämmplatten aus Polystyrol oder Mineralwolle, Klebe- und Armierungsmörtel, Putz, Farbe) - Arbeitskosten: ca. 6.000 – 9.000 Euro
(Fassade vorbereiten, Platten anbringen/dübeln, Armierungsschicht, Oberputz, Malerarbeiten) - Gesamtkosten: ca. 17.000 – 24.500 Euro (je nach Materialqualität und Aufwand)
- Materialkosten: rund 10.000 – 13.500 Euro
- Vorhangfassade:
- Materialkosten: etwa 15.000 – 22.500 Euro
(Unterkonstruktion z. B. aus Metall oder Holz, Dämmmaterial, Fassadenbekleidung wie Holz, Faserzementplatten, Metallpaneele)- Arbeitskosten: ca. 7.500 – 12.000 Euro
(Konstruktionsaufbau, Dämmung einbringen, Bekleidung anbringen) - Gesamtkosten: ca. 23.500 – 36.500 Euro
- Arbeitskosten: ca. 7.500 – 12.000 Euro
- Materialkosten: etwa 15.000 – 22.500 Euro
- Kerndämmung:
- Materialkosten: ca. 1.500 – 5.000 Euro
- Arbeitskosten (Einblastechnik): ca. 750 – 2.500 Euro
- Gerüststellung: Wird teilweise gar nicht oder nur minimal benötigt (je nach Fassadenhöhe und Einblasöffnungen), ca. 0 – 1.000 Euro
- Gesamtkosten: ca. 2.250 – 8.500 Euro
Langfristige Einsparungen
Eine hochwertige Fassadendämmung spart bis zu 30 Prozent der Heizkosten ein. Bei durchschnittlichen Heizkosten von 2.000 Euro pro Jahr können Hausbesitzer somit bis zu 600 Euro jährlich einsparen. Diese Einsparungen amortisieren die Investition über die Jahre und machen die Fassadendämmung zu einer rentablen Maßnahme.
Fördermittel für die Fassadendämmung: Ihre Möglichkeiten im Überblick
Um die Kosten für die Fassadendämmung zu senken, bietet die Bundesregierung umfangreiche Förderprogramme. Dazu gehören Zuschüsse, günstige Kredite und steuerliche Vorteile.
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Das BAFA fördert Einzelmaßnahmen wie die Fassadendämmung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG):
- Zuschusshöhe: 15 % der Investitionskosten.
- iSFP-Bonus: Wenn die Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) empfohlen wird, erhöht sich die Förderung auf 20 %.
- Maximale Förderung: Bis zu 60.000 Euro anrechenbare Kosten pro Wohneinheit.
- Technische Anforderungen: Die Maßnahme muss von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, und die technischen Mindestanforderungen, wie ein bestimmter U-Wert, müssen eingehalten werden.
- Nachweisführung: Nach Abschluss der Maßnahme ist eine Bestätigung durch einen Energieberater notwendig.
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Die KfW bietet eine Vielzahl von Programmen zur Förderung energetischer Sanierungen:
- KfW-Effizienzhaus:
- Je nach erreichtem Standard (z. B. Effizienzhaus 40 oder 55) können Tilgungszuschüsse von bis zu 25 % der Darlehenssumme gewährt werden.
- Die Zuschüsse variieren je nach Effizienzklasse und können bis zu 37.500 Euro betragen.
- Einzelmaßnahmen:
- Zinsgünstige Kredite mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 20 % der Kosten.
- Kombination mit anderen Programmen: KfW-Mittel können oft mit BAFA-Zuschüssen kombiniert werden, um die Förderung zu maximieren.
- Antragsstellung: Die Antragstellung erfolgt über die Hausbank, wobei die Einbindung eines zertifizierten Energieberaters erforderlich ist.
Steuerliche Förderung
Die steuerliche Förderung ist eine weitere Option für Hausbesitzer, die ihre Fassade dämmen möchten. Die wichtigsten Punkte sind:
- Abschreibungsmöglichkeit: Bis zu 20 % der Sanierungskosten können über einen Zeitraum von drei Jahren steuerlich geltend gemacht werden.
- Voraussetzung: Die Immobilie muss selbst genutzt werden.
- Maximaler Betrag: Bis zu 40.000 Euro pro Objekt können abgesetzt werden.
- Kombinationsmöglichkeiten: Die steuerliche Förderung kann nicht mit BAFA- oder KfW-Fördermitteln kombiniert werden.
- Nachweis: Ein Nachweis über die ordnungsgemäße Durchführung der Maßnahmen ist für die steuerliche Geltendmachung erforderlich.
Regionale Förderprogramme
Neben den bundesweiten Förderprogrammen bieten viele Bundesländer, Kommunen und Energieversorger zusätzliche Förderungen für energetische Sanierungen an. Beispiele:
- Landesprogramme: Zuschüsse oder Darlehen speziell für Eigentümer in bestimmten Regionen.
- Kommunale Programme: Förderungen für die Nutzung umweltfreundlicher Materialien oder besonderer Dämmverfahren.
- Energieversorger: Boni für Kunden, die ihren Energieverbrauch durch Sanierungsmaßnahmen senken.
Es lohnt sich, bei der regionalen Verwaltung oder dem Energieversorger nachzufragen, welche Programme verfügbar sind.
Schritte zur Beantragung von Fördermitteln
Damit Sie von den Förderprogrammen profitieren, ist eine korrekte Antragstellung entscheidend. Hier sind die wichtigsten Schritte:
1. Beratung durch einen Energieeffizienz-Experten
Ein zertifizierter Energieberater ist Voraussetzung für die meisten Förderanträge. Dieser erstellt den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) und hilft bei der Antragstellung.
2. Planung und Angebotseinholung
Lassen Sie sich von Fachunternehmen detaillierte Angebote erstellen, die die technischen Anforderungen der Förderrichtlinien erfüllen.
3. Beantragung der Förderung
- BAFA-Zuschüsse: Online-Antrag vor Beginn der Maßnahme.
- KfW-Kredite: Beantragung über Ihre Hausbank.
- Steuerliche Förderung: Abrechnung über die Steuererklärung nach Abschluss der Arbeiten.
4. Umsetzung der Maßnahme
Stellen Sie sicher, dass die Arbeiten von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden.
5. Nachweisführung
Nach Abschluss der Maßnahme muss der Energieberater die korrekte Umsetzung bestätigen.
Kostenlose Checkliste zur energetischen Sanierung
Enthält praktische Schritte und hilfreiche Erklärungen, die Ihnen dabei helfen, Ihr Sanierungsprojekt erfolgreich zu gestalten. Ob Sie gerade erst mit der Überlegung beginnen oder sich bereits mitten in der Umsetzung befinden – unsere Checkliste unterstützt Sie dabei, alle wichtigen Aspekte im Blick zu behalten und potenzielle Stolpersteine zu vermeiden.
Häufige Fragen zur Fassadendämmung
Wie lange dauert eine Fassadendämmung?
Je nach Umfang der Maßnahmen kann die Fassadendämmung 2 bis 6 Wochen in Anspruch nehmen.
Wann amortisiert sich die Investition?
Durch die Einsparung von Energiekosten amortisiert sich die Fassadendämmung in der Regel innerhalb von 10 bis 15 Jahren.
Welche Materialien sind am effektivsten?
Mineralwolle und Polystyrol bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, während Naturmaterialien wie Holzfaserplatten eine nachhaltige Alternative darstellen.
Fazit: Mit Fassadendämmung und Förderung nachhaltig investieren
Die Fassadendämmung ist eine Investition, die sich ökologisch und ökonomisch lohnt. Mit den richtigen Fördermitteln können Sie die Kosten erheblich senken und gleichzeitig den Wert Ihrer Immobilie steigern. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen, und lassen Sie sich von einem Experten begleiten.
Haben Sie Fragen zur Fassadendämmung oder benötigen Sie eine individuelle Beratung?
Die DSB Deutsche Sanierungsberatung steht Ihnen gerne zur Seite. Mit unserer Erfahrung und Expertise finden wir die optimale Lösung für Ihr Projekt – nachhaltig, effizient und passend zu Ihrem Budget. Lassen Sie sich beraten und starten Sie in ein energieeffizienteres Zuhause