Der Unterschied zwischen Photovoltaikanlagen und Solarthermie

Inhaltsverzeichnis

Illustration mit Photovoltaikanlage und Solarthermie-Kollektor auf Hausdächern – direkter Vergleich der beiden Solartechnologien unter Sonneneinstrahlung
Sonne aufs Dach – aber wie? Dieser Artikel erklärt einfach und verständlich den Unterschied zwischen Photovoltaikanlagen und Solarthermie – inklusive Vorteile, Einsatzbereiche und Praxistipps.
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Kurz und bündig

  1. Photovoltaik erzeugt Strom, Solarthermie liefert Wärme – beide nutzen Sonnenenergie, aber mit unterschiedlichem Zweck.
  2. Photovoltaikanlagen lohnen sich für Stromverbrauch & E-Mobilität, Solarthermie besonders zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung.
  3. Technik, Kosten und Dachflächenbedarf unterscheiden sich, eine Kombination beider Systeme ist möglich und sinnvoll.
  4. Beide Systeme senken CO₂-Emissionen und werden staatlich gefördert – ideal für nachhaltige Sanierungen.

Zwei Systeme – eine Energiequelle

Sonne satt auf dem Dach? Dann stellt sich schnell die Frage: Photovoltaik oder Solarthermie? Oder sogar beides? Beide Systeme nutzen die kostenlose Energie der Sonne – aber auf unterschiedliche Weise. Dieser Artikel erklärt praxisnah und fundiert, worin die Unterschiede liegen, welche Technik sich wofür eignet und wie Sie mit beiden Lösungen Energiekosten sparen und die Umwelt schützen können.

Gemeinsame Grundlage: Sonnenenergie nutzen

Sowohl Photovoltaik- als auch Solarthermieanlagen nutzen Sonnenlicht als Energiequelle. Der Unterschied liegt in der Umwandlung und Nutzung:

  • Photovoltaik (PV) wandelt Sonnenlicht in elektrischen Strom um.
  • Solarthermie nutzt Sonnenenergie zur Erwärmung von Wasser für Heizung und Warmwasser.

Beide Systeme können auf dem Dach montiert werden, haben aber unterschiedliche Komponenten und technische Anforderungen.

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Wie funktioniert Photovoltaik?

Photovoltaikanlagen bestehen aus Modulen, die aus Solarzellen zusammengesetzt sind. Diese wandeln Sonnenlicht direkt in Gleichstrom um, der dann von einem Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom (230 V) umgewandelt wird.

Bestandteile einer PV-Anlage:

  • Solarmodule (z. B. monokristallin, polykristallin)
  • Wechselrichter
  • Montagesystem
  • Optional: Stromspeicher (Batterie)
  • Optional: Energiemanagementsystem

Einsatzbereiche:

  • Eigenstromverbrauch
  • Einspeisung ins öffentliche Netz (Stichwort: Einspeisevergütung)
  • Elektromobilität (Ladestation für E-Auto)
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Wie funktioniert Solarthermie?

Eine Solarthermieanlage erhitzt mithilfe von Sonnenenergie ein Trägermedium (meist ein Frostschutzmittel-Wasser-Gemisch), das über Kollektoren erwärmt wird und die Wärme an einen Wärmetauscher im Warmwasserspeicher überträgt.

Bestandteile einer Solarthermieanlage:

  • Solarkollektoren (Flach- oder Röhrenkollektoren)
  • Speicher (Boiler oder Pufferspeicher)
  • Wärmetauscher
  • Regelungseinheit
  • Pumpen und Leitungen

Einsatzbereiche:

  • Warmwasserbereitung
  • Heizungsunterstützung (besonders effektiv in Kombination mit Brennwertkesseln oder Pelletheizungen)

Technischer Vergleich

MerkmalPhotovoltaikSolarthermie
EnergieartStromWärme
NutzungszielHaushaltsstrom, ElektromobilitätWarmwasser, Heizungsunterstützung
Jahresnutzungsgradca. 15–20 %ca. 40–60 %
KomponentenModule, Wechselrichter, SpeicherKollektoren, Speicher, Regelung
Einspeisung ins NetzMöglichNicht vorgesehen
ErweiterbarkeitGut mit Speicher und E-AutoEingeschränkt

Wirtschaftlichkeit im Vergleich

Die Kostenstruktur beider Systeme unterscheidet sich:

Photovoltaik:

  • Höhere Investition (ca. 1.200 bis 1.800 €/kWp)
  • Längere Lebensdauer (20–25 Jahre und mehr)
  • Möglichkeit der Stromkosteneinsparung + Einspeisevergütung
  • Eigenverbrauch erhöht Rentabilität (z. B. mit Speicher)

Solarthermie:

  • Geringere Investitionskosten (ca. 3.000 bis 7.000 €)
  • Einsparpotenzial bei Heizkosten
  • Besonders wirtschaftlich bei hohem Warmwasserbedarf
  • Abhängig von Heizsystem und Nutzungsdauer
Solarthermieanlage auf einem Dach mit sauberen Solarkollektoren unter bewölktem Himmel – Effizienzsteigerung durch regelmäßige Wartung

Ökologische Aspekte

Beide Systeme tragen zur CO2-Reduktion bei:

  • PV-Anlagen senken den Bedarf an konventionell erzeugtem Strom
  • Solarthermie reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe (z. B. Gas, Öl)

Tipp: In Kombination mit einer modernen Heizung oder einer Wärmepumpe entfalten beide Systeme ihr volles Klimaschutzpotenzial.

Dachflächenbedarf und Ausrichtung

  • Photovoltaik: idealerweise Süd-, Ost- oder Westausrichtung, mind. 10–12 m² je kWp
  • Solarthermie: südausgerichtet, ca. 4–8 m² für Warmwasser, 10–16 m² für Heizungsunterstützung

Wichtig: Eine Kombination ist möglich, aber erfordert eine kluge Planung, da beide Systeme Dachfläche beanspruchen.

Förderung und gesetzliche Rahmenbedingungen

  • Photovoltaik: Einspeisevergütung nach EEG, steuerliche Vorteile, KfW-Förderungen
  • Solarthermie: BAFA-Förderung für Warmwasser- und Heizungsanlagen, Zuschüsse kombinierbar mit weiteren Sanierungsmaßnahmen

Wann lohnt sich welches System?

ZielEmpfohlenes System
Strom selbst nutzen und sparenPhotovoltaik
Heizkosten senkenSolarthermie
Klimaschutz kombinierenBeide Systeme
EnergieautarkiePV + Speicher + ggf. Solarthermie
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Fazit: Strom oder Wärme – oder beides?

Photovoltaik und Solarthermie sind keine Gegenspieler, sondern ideale Ergänzungen. Wer ökologisch, nachhaltig und langfristig wirtschaftlich handeln möchte, kann durch die Kombination beider Systeme das Beste aus der Sonne holen.

Unser Tipp: Lassen Sie sich von unseren Expert:innen individuell beraten, welche Lösung zu Ihrem Haus, Ihrem Bedarf und Ihrer Dachfläche passt.

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Azim Azrak

Als Wirtschaftsingenieur mit dem Schwerpunkt Bau berate ich bei dsb unsere Kunden in Sachen Energieeffizienz und nachhaltige Sanierungen. Ich entwickle Energielösungen, die den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Meine größte Motivation ist es, die junge Firma voranzubringen und unseren Kunden wertvolle Unterstützung für ihre energetischen Projekte zu bieten.
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