Wer in einem älteren Haus wohnt oder ein solches geerbt hat, kennt oft das Problem: Die Heizkosten sind hoch, das Wohnklima ist schwankend und im Winter wird es unter dem Dach schnell zugig. Eine professionelle Dachsanierung mit entsprechender Dämmung kann hier Abhilfe schaffen und führt in vielen Fällen zu spürbaren Einsparungen.
Kurz und bündig
- Hohes Einsparpotenzial: Altbauten verlieren oft viel Wärme über das Dach; eine Dachdämmung senkt Heizkosten und steigert den Wohnkomfort.
- Gesetzliche Vorgaben & Pflichten: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt Mindeststandards für die Sanierung vor
- Dämmmethoden & Materialien: Aufsparren-, Zwischen- oder Untersparrendämmung und Einblasdämmung sind gängig
- Förderungen & Kosten: KfW-, BAFA-Zuschüsse und steuerliche Absetzbarkeit reduzieren die Investitionskosten
Warum Dachdämmung bei Altbauten so wichtig ist
Viele Altbauten wurden zu Zeiten errichtet, in denen der Energieverbrauch und die Heizkosten keine große Rolle spielten. Entsprechend mangelhaft fällt häufig die Wärmedämmung aus – wenn überhaupt eine vorhanden ist. Das Dach ist dabei eine der größten Schwachstellen, denn:
- Wärme steigt nach oben: Die warme Luft im Gebäudeinnern wandert in Richtung Dach. Ist die Konstruktion nur unzureichend gedämmt oder gar undicht, entweicht viel Heizwärme ungenutzt in die Umgebung.
- Hohe Heizkosten: Wird ständig Wärme über das Dach verloren, müssen Sie mehr heizen und zahlen höhere Energiekosten.
- Unangenehmes Wohnklima: Gerade in ausgebauten Dachgeschossen merkt man schlechte Dämmung sofort: Im Winter wird es schnell kalt und zugig, im Sommer hingegen staut sich die Hitze.
- Wertsteigerung: Ein modernisiertes, energieeffizientes Dach erhöht den Marktwert Ihrer Immobilie und macht sie attraktiver – sowohl für potenzielle Käufer als auch für künftige Erben.
Gesetzliche Vorgaben und Dämmungspflichten
In Deutschland regeln verschiedene Gesetze und Verordnungen die energetische Qualität von Gebäuden. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) ist seit November 2020 im Gebäudeenergiegesetz (GEG) aufgegangen. Für Altbau-Besitzer ist es wichtig, die entsprechenden Vorschriften zu kennen:
- Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Das GEG fasst die bisherigen Regelungen von EnEV, EnEG und EEWärmeG zusammen. Es schreibt Mindeststandards für die Dämmung bei Sanierungen vor. Wird das Dach großflächig saniert, gelten bestimmte U-Wert-Grenzen, die erreicht werden müssen. - Dachdämmungspflicht
Wer ein ungedämmtes Dach besitzt und dieses über 10 % der Fläche erneuern oder sanieren lässt, muss laut GEG bestimmte Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) einhalten. Die Dachflächen müssen dann so gedämmt sein, dass sie den aktuellen Anforderungen entsprechen. - Denkmalschutz
Bei denkmalgeschützten Häusern gelten mitunter Sonderregelungen. Auch hier dürfen Sie dämmen, jedoch müssen Sie vorher eine Genehmigung der zuständigen Denkmalbehörde einholen. Häufig sind Auflagen zu beachten, die den äußeren Charakter des Gebäudes schützen (z. B. Original-Dachziegel beibehalten). - Ausnahmen
In manchen Fällen sind Ausnahmen möglich, wenn die Wirtschaftlichkeit einer Dämmmaßnahme nicht gegeben ist oder wenn die baulichen Gegebenheiten eine Dämmung nicht zulassen (z. B. bei sehr niedrigen Geschosshöhen). Diese Ausnahmen müssen aber stichhaltig begründet werden und bedürfen oft einer Prüfung durch einen Energieberater oder Sachverständigen.
Dämmmethoden für Altbauten
Dämmmethoden | Vorteile | Nachteile |
Aufsparrendämmung | -Perfekte, lückenlose Dämmschicht von außen -Minimiert Wärmebrücken effektiv -Innenräume bleiben unangetastet | -Teurer und aufwendiger, da komplette Neueindeckung nötig -Während der Arbeiten ist das Dach ungeschützt -Höhere Kosten für Gerüst und Arbeitszeit |
Zwischensparrendämmung | -Relativ kostengünstige und bewährte Methode -Direkter Einbau zwischen vorhandenen Sparren -Eignet sich gut für bereits ausgebaute Dächer | -Dämmstärke durch Sparrenhöhe begrenzt -Wärmebrücken über die Sparren sind möglich -Oft zusätzliche Untersparrendämmung nötig |
Untersparrendämmung | -Ergänzt Zwischensparrendämmung für bessere Dämmwerte -Minimiert Wärmebrücken an den Sparren -Einbau von innen ohne Dacheindeckung zu öffnen | -Reduziert die Raumhöhe im Dachgeschoss -Erfordert neue Verkleidung (z. B. Gipskarton) -Zusätzliche Arbeits- und Materialkosten |
Einblasdämmung | -Schneller Einbau in Hohlräume, auch an schwer zugänglichen Stellen -Weniger Verschnitt und geringe Abfallmengen -Gute Kosten-Nutzen-Bilanz | -Nur bei ausreichenden Hohlräumen anwendbar -Sorgfältige Ausführung nötig, um Setzungen zu vermeiden -Materialwahl abhängig von Brandschutz- und Feuchtigkeitsanforderungen |
Die Wahl der geeigneten Dämmmethode hängt stark vom baulichen Zustand Ihres Altbaus, Ihrer Budgetplanung und Ihren Ausbauplänen ab. Ein energieeffizientes Gesamtpaket kann sich aus einer Kombination mehrerer Methoden ergeben (z. B. Zwischensparren- plus Untersparrendämmung)
Welche Dämmstoffe sind im Altbau empfehlenswert?
Bei der Auswahl des Dämmstoffs spielen in Altbauten mehrere Faktoren eine Rolle: Brandverhalten, Feuchteverhalten, ökologische Aspekte und Kosten. Hier ein Überblick über gängige Materialien:
- Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle)
- Sehr verbreitet, gute Dämmwerte.
- Preislich günstig, gutes Brandverhalten (nicht brennbar).
- Bei Verarbeitung ist auf Staubschutz zu achten.
- Holzfaser
- Naturdämmstoff mit diffusionsoffenen Eigenschaften.
- Sorgt für ein angenehmes Raumklima, da Feuchtigkeit gepuffert wird.
- Preislich höher, aber ökologisch vorteilhaft.
- Zellulose
- Hergestellt aus recyceltem Altpapier.
- Gute Feuchteregulierung, eignet sich für Einblasdämmungen.
- Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann ein Feuchteschutz (Dampfbremsfolie) erforderlich sein.
- Hanf und Flachs
- Nachhaltige Varianten, oft mit sehr gutem CO₂-Fußabdruck.
- Dämmwerte in Ordnung, jedoch mitunter höhere Kosten.
- Anfällig für Feuchtigkeit und Schädlinge, wenn nicht fachgerecht verarbeitet.
- Polyurethan (PU) und Polystyrol (EPS, XPS)
- Synthetische Dämmstoffe mit hohen Dämmwerten auf geringem Raum.
- Nicht diffusionsoffen, Feuchtigkeit muss anderweitig geregelt werden.
- Eher in Neu- oder Massivbau üblich, aber auch für Altbausanierung einsetzbar.
Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten
Die Kosten einer Altbau-Dachdämmung hängen von vielen Faktoren ab: Dämmmethode, Materialwahl, Dachfläche, bauliche Besonderheiten und Arbeitsumfang.
Grobe Kostenspannen
- Zwischensparrendämmung: Ca. 40–80 Euro pro m² (je nach Material, Dicke und Zustand des Dachs).
- Aufsparrendämmung: Höhere Kosten, da das komplette Dach neu eingedeckt wird. Rechnen Sie mit 150–250 Euro pro m².
- Untersparrendämmung: Zusatzkosten zur Zwischensparrendämmung, in der Regel 10–40 Euro pro m² zusätzlich.
Förderungen
- KfW-Förderung (z. B. Programm Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen)
- Sie erhalten Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite, wenn Sie bestimmte Effizienzstandards erfüllen.
- Eine Vor-Ort-Energieberatung ist meist Pflicht.
- BAFA-Zuschüsse
- Teil der “Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)”, ähnlich gelagert wie KfW-Förderungen.
- Zuschüsse können prozentual an den förderfähigen Kosten bemessen werden.
- Steuerliche Vorteile
- Private Hausbesitzer können 20 Prozent ihrer Sanierungskosten über mehrere Jahre hinweg von der Steuer absetzen.
- Achten Sie darauf, Rechnungen korrekt aufzubewahren und bei der Steuererklärung einzureichen.
Wirtschaftlichkeit
Eine gut ausgeführte Dachdämmung kann die Heizkosten deutlich senken. Je nach Ausgangszustand ist eine Energieersparnis von 20–30 % möglich. Die Investition in eine solide Dachsanierung macht sich somit im Laufe der Jahre bezahlt. Außerdem steigert sie den Wert Ihrer Immobilie – ein wichtiger Aspekt, falls Sie später verkaufen möchten.
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Enthält praktische Schritte und hilfreiche Erklärungen, die Ihnen dabei helfen, Ihr Sanierungsprojekt erfolgreich zu gestalten. Ob Sie gerade erst mit der Überlegung beginnen oder sich bereits mitten in der Umsetzung befinden – unsere Checkliste unterstützt Sie dabei, alle wichtigen Aspekte im Blick zu behalten und potenzielle Stolpersteine zu vermeiden.
Fazit: Dachsanierung beim Altbau als lohnende Investition
Eine Dachdämmung ist nicht nur Pflicht, wenn das Dach erneuert wird oder entsprechende Gesetzesvorgaben greifen. Sie ist vor allem eine sinnvolle Investition, um Heizkosten zu senken, den Wohnkomfort zu erhöhen und den Wert Ihrer Immobilie langfristig zu erhalten. Gerade im Altbau ist oft deutlich mehr Einsparpotenzial vorhanden als in neueren Gebäuden.
- Mit einer professionellen Planung und Umsetzung reduzieren Sie das Risiko von Bauschäden und stellen sicher, dass gesetzliche Vorgaben erfüllt werden.
- Durch Förderungen (KfW, BAFA, steuerliche Absetzungen) lässt sich ein beträchtlicher Teil der Kosten abfedern.
- Ob Sie sich für eine Aufsparrendämmung, eine Kombination aus Zwischen- und Untersparrendämmung oder eine Einblasdämmung entscheiden: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer maßgeschneiderten Lösung, angepasst an Ihren Altbau.
Ihr nächster Schritt
Lassen Sie sich von uns beraten und erfahren Sie, wie Sie Ihr Dach optimal nutzen können. Das Team der dsb Deutsche Sanierungsberatung GmbH unterstützt Sie von der Planung bis zur Umsetzung. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin und starten Sie in eine energieeffiziente Zukunft!